Das Handy ist fest in der Alltagswelt der Schweizer Jugendlichen verankert. Fast jede und jeder hat eins. Funktionen um Textnachrichten zu verfassen, Musik zu hören und zum Telefonieren werden selbstverständlich genutzt. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) schaute genauer hin und veröffentlichte nun eine Studie, welche 1245 Schweizer Schülerinnen und Schüler zu ihrem Umgang mit dem Handy befragte.

Die Studie zeigt, dass rund 95% der Schweizer Jugendlichen ein angebrachtes Handynutzungsverhalten haben. Rund die Hälfte der Befragten setzt ihr Mobiltelefon zurückhaltend ein. Zwei Fünftel lassen sich als engagierte Nutzenden ausmachen. Die Studie zeigt aber auch, dass mit dem Handy zum Teil Verhaltensweisen einhergehen, die auf psychische Abhängigkeit hinweisen. So berichten 5% der Befragten von Symptomen, die mit Verhaltenssucht erklärt werden können. Die Beziehung der Gruppe der Handysüchtigen zu ihren Eltern ist schwieriger als die der Durchschnittsnutzenden. Sie sind impulsiver, aktiver und führen ein hektischeres Leben.

Die Autoren stellten sich zu Beginn der Untersuchung die Frage, ob Handysucht nicht einfach eine „versteckte“ Internetsucht sei. Das Handy als Hybridmedium ermöglicht schliesslich den mobilen und stetigen Internetzugriff. Dem scheint nicht so. Die empirischen Befunde der Studie deuten darauf hin, dass Verhaltenssucht im Handykontext eine eigene Charakterisitik aufweist, die sich von Internetsucht unterscheidet. Die Autoren raten Eltern, Lehrpersonen und Beratungsstellen sensibel auf den problematischen Handykonsum Jugendlicher zu sein, um das Aufkommen einer allfälligen Verhaltenssucht frühzeitig zu erkennen.

PDF Studie „Handygebrauch bei Schweizer Jugendlichen“

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