Seit 2010 bildet die JAMES-Studie den Medienumgang von Jugendlichen in der Schweiz ab. Die Studie lehnt sich an das deutsche Pendant der JIM-Studie an und nutzt entsprechende Fragen und Kategorien, um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu ermöglichen. Befragt wurden im 2014 1086 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren aus den grossen Sprachregionen der Schweiz. Mit der dritten Erhebung kann die Studie nun zum ersten Mal Trends aufweisen, wobei diese teilweise darin bestehen, dass in bestimmten Bereichen keine Veränderungen stattfinden. So zum Beispiel bei der non-medialen Freizeitgestaltung der Heranwachsenden, welche anscheinend seit 2010 unverändert bleibt. Dieser gegenüber stehen etliche Veränderungen in der Mediennutzung der Befragten. Die Jugendlichen gaben beispielsweise an, mehr Tätigkeiten mit einem Smartphone auszuüben. Dies lässt sich mit der rasanten Verbreitung dieser Gerätekategorie erklären. Inzwischen besitzen erstaunliche 97% der Handynutzenden ein Smartphone. Die Abbildung Nr. 10 von Seite 16 des Berichtes stellt dar, wie die Studie den Gerätebesitz nach Geschlecht abbildet. Im Vergleich zur JIM-Studie 2014 fallen beim Gerätebesitz zwischen der Schweiz und Deutschland kaum Unterschiede auf. Einzige Ausnahme sind die Tablets, die in deutschen Haushalten mit 42% weniger häufig vorhanden sind als in der Schweiz (68%).

Abbildung aus der JAMES-Studie 2014, S. 16

Abbildung aus der JAMES-Studie 2014, S. 16

Neben den Trends beleuchtet die Studie auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen. Zudem wird das Nutzungsverhalten in Bezug auf Merkmale wie Sozioökonomischer Status, Migrationshintergrund, Urbanitätsgrad und Bildungsniveau genauer betrachtet. Es finden sich auch Fokussierungen im Bericht: Beispielsweise die Nutzung Sozialer Netzwerk Plattformen. 73% der Befragten nutzen diese. Die Abbildung Nr. 42 von Seiste 46 des Berichtes veranschaulicht, welchen Tätigkeiten die Jugendlichen auf den Plattformen nach gehen.

Im Dokument wird beschrieben, wie Heranwachsende Computer und Internet zur Unterhaltung, Kommunikation und Informationssuche nutzen und wie sie sich selbst aktiv im Internet einbringen. Laut Bericht (S. 28) verbringen Jugendliche unter der Woche täglich rund zwei Stunden im Internet, am Wochenende und in den Ferien sind es rund drei Stunden pro Tag. Wie „online-sein“ definiert wird, ist leider nicht aus dem Bericht zu lesen. Meiner Meinung nach funktionieren beinahe alle Anwendungen heute via Internetverbindung. Folglich sind Smartphonenutzende mit Anwendungen wie „WhatsApp“ praktisch immer „online“.

Abbildung aus der JAMES-Studie 2014, S. 46

Abbildung JAMES-Studie 2014, S. 46

Nebst den Chancen der Mediennutzung beschreibt die Studie auch Risiken und Gefahren, denen Jugendliche ausgesetzt sind. Die gewählten Kapitel-Kategorien hierfür sind: Risikoverhalten Cybermobbing und Cybergrooming, Porno und Erotik sowie Gewalt. Nebst Zahlen zur Nutzungshäufigkeit finden sich auch Angaben zu Lieblingsinhalten (wie z.B. Lieblingsbücher, -filme und -apps) der Befragten. Wer wissenschaftlich verlässliche Daten zum non-medialen und medialen Freizeitverhalten Jugendlicher sucht, wird im Bericht zur JAMES Studie 2014 fündig.

Über nachfolgenden Link finden sie den Ergebnisbericht der JAMES-Studie 2014

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