Unsere modernen Gesellschaften sind mit einem beispiellosen kulturellen Umbruch durch die Verbreitung digitaler Medien in einer Vielzahl von Lebensbereichen konfrontiert. Jugendliche organisieren mit digitalen Medien ihre Lebenswelt und gestalten damit den Alltag in Schule und Freizeit. Sie wachsen heute selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Diese stellen für die junge Generation einen ständig präsenten und von ihnen als wichtig eingeschätzten Teil ihrer Alltagswelt dar. Kinder- und Jugendarbeitende setzen sich mit diesen Veränderungen auseinander und digitale Medien in ihrer Arbeit ein. Damit ergeben sich vielfältige Erfahrungen und damit verbundene Fragen. Es besteht ein grosser Wissensbedarf. Die technischen Entwicklungen schreiten dabei stetig voran und klassische Wissensvermittlungsformen scheitern häufig an ihrer fehlenden Aktualität.

 

Erfahrung und Wissen ist da, jedoch kaum zugänglich

In der Praxis der offenen Kinder- und Jugendarbeit bestehen bereits vielfältige Nutzungsweisen neuer Medienformen, beispielsweise zur Kommunikation mit Heranwachsenden, niederschwelliger Information und Medienkompetenzförderung in Form von Projektangeboten. Über diese Angebote, die damit gemachten Erfahrungen sowie Chancen und Risiken des Einsatzes digitaler Medien in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ist in der Fachöffentlichkeit kaum etwas bekannt. Zudem existieren in der Schweiz bisher kaum Gefässe bzw. Plattformen, über welche sich Fachpersonen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit über aktuelle Entwicklungen des Medieneinsatzes im Handlungsfeld informieren und austauschen können.

 

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Wissenstransfer auf Augenhöhe

Hier setzte die Konferenz openCON Jugendarbeit 2016 an, welche am 19. September in den Räumlichkeiten der Pro Juventute in Zürich Oerlikon stattfand. Die Veranstaltenden bedienten sich für den Event der „Barcamp-Methode“. Die TeilnehmerInnen waren an der Tagung entsprechend selber die ExpertInnen der eigenen Praxis und konnten sich mit anderen Teilnehmenden austauschen. Zu Beginn der Veranstaltung stellten sich alle kurz mit Hilfe von drei Hashtags (Stichworten) vor. Anschliessend sammelte die Moderation Fragen und Themen der Anwesenden. Durch Abstimmung wurden die Themen priorisiert. Stiess ein Thema auf genügend Interesse, wurde es in einer „Session“ (Zeitfenster, Raum und Infrastruktur) besprochen. Die Konferenz ermöglichte neben dem Austausch über Ansätze einer medienbezogenen Kinder- und Jugendarbeit auch die Vernetzung von in diesem Bereich aktiven Professionellen. Durch die praxisbezogenen und kritischen Diskussionen, die am Morgen und am Nachmittag stattfanden, wurde die Weiterentwicklung einer medienbezogenen Kinder- und Jugendarbeit angeregt.

 

Ergebnisse

Die besprochenen Inhalte und Ergebnisse der Veranstaltung in einem Blogpost zusammen zu fassen, würde den Rahmen dieses Mediums sprengen. Alle Ergebnisse und die von den Teilnehmenden selber online erstellten Diskussionsprotokolle („Etherpads“) der sechs durchgeführten „Sessions“ sind jedoch öffentlich zugänglich und nutzbar.

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Veranstaltende

Marcus Casutt, DOJ
Renato Hüppi, OJA Zürich
Marcel Küng, Jugendseelsorge Zürich
Laurent Sedano, Pro Juventute
Olivier Steiner, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

 

Das Projekt wurde unterstützt vom DOJ und entstand im Austausch mit den Mitgliedern der DOJ Fachgruppe Neue Medien.

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