Für die meisten Fachstellen in der Jugendarbeit gilt mittlerweile die Regel – keine privaten Handy’s nutzen.
Für viele bedeutet dies nun, zwei Handy’s in der Hosentasche! So wird wohl bei einigen irgendwann einmal die Frage nach einem Gerät für zwei SIM Karten auftauchen. In diesem Artikel werde ich dieser Frage nachgehen, resp. meine Erfahrungen rund um dieses Thema kundtun.
Bei mir schaltete die Ampel betreffend persönlichem Arbeitshandy bereits im Jahre 2006 auf grün. Wir waren als Fachstelle damals für 16 Gemeinden zuständig und somit viel unterwegs. Das Thema war damals unproblematisch. Während der Arbeit trug ich zwei Geräte auf mir.
Nachdem wir im 2009 mit Facebook konfrontiert wurden, kaufte ich mir privat ein iPhone. Sehr schnell setzte ich dies unterwegs zwecks „virtueller Jugendarbeit“ ein. So stellte unser Arbeitgeber im 2010 allen Fachpersonen ein persönliches Smartphone zur Verfügung – Hauptgrund, Facebook!
Nun begann die 2 Iphone Zeit!
Mein erster Versuch, auf ein Gerät zu verzichten, unternahm ich mit einem Dual SIM Adapter. Ohne ein Jailbreak konnte ich nun mit einem Gerät sowohl privat, wie auch geschäftlich telefonieren. Der Adapter funktionierte nur teilweise und der grosse Nachteil war, meine Erreichbarkeit beschränkte sich auf die einen oder anderen SIM Karte. Dazu musste ich für beide SIM Karten mobile Daten im Abonnement haben. Mein Fazit nach zwei Wochen – unbrauchbar.
Ich entschied mich damals, privat ein altes Handy zu nutzen und geschäftlich ein Iphone. Da wir geschäftlich WhatsApp damals nicht nutzten, konnte ich auf dem geschäftlichen iPhone privat über WhatsApp erreichbar sein.
WhatsApp wurde dann aber in der Jugendarbeit unerlässlich und so kaufte ich mir privat wieder ein iPhone (nicht nur für WhatsApp, auch für meine Freude an diesen Geräten).
Im 2012 stiess ich im Internet auf eine neue Idee – http://www.socbluedualsim.de eine Hülle mit zwei SIM Karten Slots welche via Bluetooth, also kabellos mit dem Iphone verbunden werden kann. Das Versprechen: Gleichzeitig auf 3 Nummern erreichbar sein und nur bei einer Nummer ein Datenabonnement bezahlen! Sofort bestellte ich so ein Gerät – das dritte funktionierte dann auch wirklich. Der grosse Nachteil: das iPhone braucht einen Jailbreak; war nur im Kleingedruckten ersichtlich – ich stellte dies erst bei der Inbetriebnahme fest. Fazit dieser Übung: nach vielen Stunden Ärger setzte ich mein iPhone wieder in den Werkszustand zurück und unternahm den erfolglosen Versuch, den Adapter über Ricardo loszuwerden.
Meine Lösung des Problems:
Während all den Versuchen, nur noch über ein Gerät meine Mobilität zu regeln bin ich nun zu folgendem Schluss gekommen: Entweder man kauft ein Smartphone das wirklich für zwei SIM Karten gebaut wurde – also kein iPhone (für mich als Macianer undenkbar – bei einer Beratung in einem „unabhängigen“ Handygeschäft wurde mir aber versichert, dass die heutigen Dual SIM Geräte wirklich gut funktionieren) oder man entscheidet sich, so wie ich, ganz auf das private Handy zu verzichten. Hierzu einige Tips:
VoIP Nummer
Wer geschäftlich unlimmitierte Internetdaten im Abonnement hat, kann sich eine VoIP Nummer besorgen (z.B bei www.netvoip.ch) und diese als private Handynummer nutzen (dazu installiert man eine entsprechende Client APP, ich brauche Softphone). Funktioniert nur bei gutem Datenempfang.
An Freitagen oder in den Ferien, wird das Geschäftshandy so konfiguriert, dass man nur noch über die VoIP Nummer erreichbar ist. Ich leite dazu die Handnummer direkt auf meine Combox um.
Beim IPhone kann alternativ der Modus „nicht Stören“ eingeschaltet und so konfiguriert werden, dass nur noch gewisse Nummern (zB. Favoriten) anrufen können.
Soziale Netzwerkseiten
Nutzt man privat und geschäftlich Soziale Netzwerk Seiten, hat man heute bei vielen Anbietern die Möglichkeit via spezifische Apps mehrere Profile nebeneinander zu aktivieren:
Facebook:
- Friendly – für iOS Geräte
- Friendcatster – für Android Geräte
- Tweetbot – für iOS Geräte
- Tweetcaster – für Android Geräte
- Fotogramme – für iOS Geräte
- Phonegram – für Android Geräte
Bei Whatsapp ist es ein wenig schwieriger – so nutze ich diesen Dienst privat nicht mehr. Das gibt immer guten Stoff zum diskutieren vgl. Whatsapp Alternativen.
Fazit
Ich handhabe dies nun seit einem Jahr so und bin damit richtig glücklich. Ich brauche nur noch ein Gerät herumzuschleppen, kann bei Bedarf jederzeit arbeiten und spare jeden Monat viel privates Geld.
