«Wie, was, wo spielt die heutige Jugend (elektronisch)!? – Wie sollen Erwachsene damit umgehen?» hiess eine Veranstaltung, welche die Offene Jugendarbeit Zürich und das GZ Hirzenbach diesen April durchführten. Die Teilnehmenden waren mehrheitlich Schulsozialarbeitende. Mit von der Partie waren auch drei Jugendliche, so genannte Gamercoachs, die den Erwachsenen über ihre Faszination fürs Spielen Auskunft gaben und erzählten, was sie daran chillig und was uncool finden.
Bild des MMORPG-Spiels “World of Warcraft” – Quelle: pcgames.de, 2005
Gestartet wurde mit einem halbstündigen Input über Jugendschutz, dem allgemeinen Umgang mit digitalen Medien und weiteren Informationen die mit elektronischen Spielen zusammenhängen. Danach wurden die Erwachsenen in die Spielewelt eingeführt. Sie konnten an Notebooks das Online-Rollenspiel «World of Warcraft» spielen. Die Erwachsenen, welche mehrheitlich noch kaum je ein Computerspiel gespielt hatten, waren schnell fasziniert von der Tiefe der Welten. Auch wenn es ihnen nicht ganz einfach fiel sich darin zurechtzufinden. Anschliessend präsentierten die Jugendlichen den Erwachsenen auf Gamekonsolen die Spiele «FIFA» (Fussball-Simulation) und «Call of Duty» (Shooter-Spiel). Diese beiden Spiele gehören zurzeit zu den von Jugendlichen meistgespielten Spielen.
Wordle der von den Jugendlichen meistgespielten Spiele – Quelle: JAMES Studie, 2012
Zum Abschluss wurde bei einem Apéro darüber diskutiert wann übermässiges Spielen beginnt, schädlich ist oder gar als «Onlinesucht» bezeichnet werden kann. Dabei kam auch zur Sprache, dass viele Jugendliche unter 16 Jahren bereits Spiele spielen, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben werden. Vielfach erhalten sie die Spiele vom älteren Bruder oder gar vom Vater.
Bild der Fussball-Simulation “FIFA 13” – Quelle: pcgames.de, 2012
Die Jugendarbeit vertrat dabei die Meinung, dass gesetzliche Richtlinien eingehalten werden müssen und technische Hilfsmittel, wie beispielsweise Internetfilter oder keine Bildschirmmedien im Kinderzimmer, helfen können einen risikoreduzierten Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen. Allerdings sei es für Erwachsene unumgänglich sich mit den digitalen Medien auseinanderzusetzen und für die Freizeitbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen zu interessieren. Um Kinder und Jugendliche zu einem gesunden Umgang mit den neuen Technologien und Medien zu befähigen, mache es Sinn mit ihnen Risiken zu besprechen und Regeln auszuhandeln.
Video „Wo ist Klaus“ Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=tixkem59YZs, 2012
Der Anlass wurde von den BesucherInnen als sehr spannend und produktiv erlebt. Da praktisch alle Teilnehmenden kaum Erfahrung mit elektronischen Spielen hatten, war es für sie spannend in diese Welten einzutauchen und ihre Wahrnehmungen mit Jugendlichen und Fachpersonen diskutieren zu können. Kontrovers diskutiert wurde vor allem die gute Verfügbarkeit von Spielen für Kinder und Jugendliche, welche nicht für ihr Alter zugelassen sind. Viele wunderten sich darüber, dass das Umfeld (Eltern, ältere Geschwister) nicht genauer hinschaut. Und allgemein wurde die Hoffnung geäussert, dass vermehrt auch Eltern solche Veranstaltungen besuchen und sich mit dieser Thematik auseinandersetzen.
Bild der Veranstaltung – Quelle: www.gameinfo.info, 2013