Heute berichte ich euch von einem Gespräch mit einer Lehrperson. Er hatte gerade seine Schülerinnen und Schüler erlebt wie sie sich mit mir über ihre Internetgewohnheiten unterhalten haben. Die Lehrperson war verwundert und überrascht was seine Schützlinge schon alles machen im Netz und wie selbstverständlich sie sich mit mir unterhalten haben. Er sei mit ihnen in einem guten Kontakt und zwischen ihm und der Klasse gäbe es eine gute Gesprächskultur. Nur eben übers Internet hätten sie noch nie geredet. Ihm sei noch nie in den Sinn gekommen mit der Klasse über ihre Internetgewohnheiten zu sprechen.

Dieses Phänomen kenne ich auch von Jugendarbeitenden. Ich werde oft als „Experte“ angesprochen, was denn die Gewohnheiten der Jugendlichen seien? Was denn bitte dieses MSN sei? Wieso kommen diese Personen nicht auf die Idee „ihre“ Jugendlichen selbst zu fragen? Was würde näher liegen als sich MSN von Jugendlichen selbst erklären zu lassen? Irgendwie scheinen wir Erwachsenen eine Hemmschwelle zu haben, mit Kindern/Jugendlichen über diese Themen zu sprechen.

Ich stelle mal die These auf, dass es uns einfach peinlich ist. Genauso wie wir gerne den Anschein machen unser Handy nur beiläufig zu nutzen und Facebook eigentlich nur aus beruflichen Gründen. Weil neue Medien halt einen schlechten Ruf haben und ihnen der Verdacht anhaftet etwas für Freaks oder Asoziale zu sein. Selbstverständlich würde mit Kindern und Jugendlichen über neue Medien zu reden implizieren, dass es für uns auch ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags ist.

Habt ihr noch andere Thesen? Davon ausgegangen das es so ist und wir die Jugendliche da abholen wollen wo sie stehen, müssen wir über diesen Schatten springen. Sprecht eure Jugendlichen auf ihre Profile an. Fragt sie aus, was es neues gibt im Netz. Lasst euch neue Plattformen von ihnen erklären. Eure kritischen Fragen könnt ihr dann auch grad stellen und erfahrungsgemäss endet es dann in einem guten Gespräch. Und schon hat die Präsenz in der Online-Welt einen Kontakt in der Offline-Welt bereichert und SocialMedia wurde ein bisschen sozialer.

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