Handy zücken, klick, zwei Filter, ein Kommentar und veröffentlichen – eine Grundkompetenz die heute etwa ab der 3./4. Klasse praktiziert wird.
Viele Funktionen der Neuen Medien sind uns Erwachsenen aus unserer Jugendzeit bestens bekannt. Stundenlanges Telefonieren, Hitparade aufnehmen und 1000 Mal anhören, Videos und Passfotos sammeln, …, selbst das Gamen mit dem Commodore C64 war zumindest in meiner Jugendzeit ein riesen Thema. Was aber ein neues Phänomen ist, ist die immer vorhandene Kamera und deren intensiver Gebrauch, plus die Möglichkeit, sämtliche Bilder im Netz zu veröffentlichen.
Diese Ausgangslage und die damit verbundenen Ärgernisse resultierend aus schlechten, falsch verstandenen oder gar verbotenen Bildern hat mich motiviert, das Thema in meiner Arbeit aufzugreifen – es entstand ein Fotoprojekt.
Zusammen mit zwei Schulklassen (5./6. Klasse) und einer Fotografin haben wir verschiedene Fototechniken mit dem Smartphone trainiert, die entstandenen Kunstwerke besprochen und schlussendlich eine Auswahl auf Instagram veröffentlicht. Dabei habe ich mit den Schüler/innen angeschaut wie das Internet funktioniert und was es rechtlich beim Fotografieren alles zu beachten gibt. Das ganze Projekt dauerte einen Schultag plus einen Schulmorgen.
Fototechniken mit dem Smartphone:
Hier war es unser Ziel, gute Bilder zu schiessen. Viele Schüler/innen machen ihre Bilder dort wo sie gerade sind und versuchen dann, die Resultate in der Nachbearbeitung zu optimieren – mehr oder weniger erfolgreich… So war die Suche nach dem richtigen Ort, also viel Bewegung zentral. Was soll im Vordergrund stehen? Soll der Hintergrund scharf oder unscharf sein, usw.
Weiter spielten sie mit der Collagefunktion – die guten Bilder neu zusammensetzen und dadurch etwas anderes erschaffen.
Fragen wie „wo steht die Sonne?“, belichten mit drei Taschenlampen, oder „Lightpainting“ im Dunkeln beendete den Fototechnikteil.
Als Abschluss des Einführungstages durften die Schüler/innen noch ein wenig mit der Technik Stopmotion spielen.
Üben in der Freitzeit:
Was nun folgte, war die Zeit des Übens. Um diesen Prozess, der ausschliesslich in der Freizeit stattfand zu begleiten, haben wir eine Klassen – Dropbox eingerichtet. Alle Schüler/innen hatten darin einen persönlichen Ordner und durften dort ihre Bilder hochladen.
Diese Phase dauerte drei Wochen und wurde teils intensiv genutzt (insgesamt wurden fast 500 Bilder hochgeladen!).
Als Vorbereitung für den letzten Halbtag hatten sie die Aufgabe ihre zwei besten Bilder in einen Auswahlordner auf der Dropbox zu legen. Regeln hierzu: auf den Bildern darf keine Person erkennbar sein!
Präventions- und Auswahlmorgen:
Nach einem Input über „Wie funktioniert das Internet“ und „Recht und Gesetzt rund um das Fotografieren“ haben wir uns zusammen die Auswahlbilder angeschaut. Die Klasse durfte anschliessend für das Instagram Profil einen Namen suchen und sich auf ein Profilbild einigen.
Zuletzt wurden drei Schüler/innen für das Publizieren der Fotos auf Instagram ausgewählt. Die Klassenlehrerin hat im Anschluss an dieses Projekt noch einige Fotos auf Postkarten drucken lassen und diese an einem kleinen Schulmarkt verkauft.
Die Feedbacks waren durchwegs sehr positiv und die Schüler/innen vom gelernten begeistert!
Hilfreiche APP’s
Color Splash – Spiel mit Farbe und Schwarzweiss
Light Painting App – wie der Name sagt :-)
Pic Jointer – Collage
Stop Motion Studio – Stop Motion Filme leicht gemacht