Am Montag, dem 6. Mai 19 wurde in Olten das zweite Barcamp „openCON Jugendarbeit“ zum Thema Digitale Medien in der Jugendarbeit durchgeführt. Organisiert wurde es als Kooperationsprojekt des DOJ, der Fachhochschule Nordwestschweiz Soziale Arbeit, kopf-stand.org, OJA Oerlikon und punkto Eltern, Kinder & Jugendliche. An der Veranstaltung trafen sich Kinder- und Jugendarbeitende zu stündigen sogenannten „Sessions“, um sich über für sie relevante Themen auszutauschen. Der nachfolgende Beitrag ist eine Zusammenfassung einer dieser Sessions.
In der einstündigen Session an der OpenCon haben die Teilnehmenden über Best Practice/Projektideen zu Gamen in der offenen Jugendarbeit diskutiert.
Die Ausgangslage ist in vielen Orten in etwa die gleiche. Bezüglich Technik: Sind mehrheitlich Konsole, Wlan, Laptop(s) verfügbar. Dabei wird im Treff, einzeln, zusammen, in Form kleinerer Turniere und grösserer LAN-Veranstaltungen gespielt. Die Haltungen sind meist, dass One screen/one Player nicht begrüsst oder gar nicht erlaubt ist, das die PEGI-Norm eingehalten wird, mit Ausnahmen bei geschlossene Turniere und Eltern-Erlaubnis. Gewünscht wird, dass mehr Mädchen spielen würden/den Zugang zu den Geräten finden
Die Fragen zum Umgang mit Games drehen sich um Best Practice am Alltag, konkrete Projektideen und der Möglichkeiten der Verknüpfung von Realen und Virtuellen.
Die Ziele im Zusammenhang mit elektronischen Spielen können (die Förderung der) Partizipation, allgemein technische- oder Medien-Bildung/Erweiterung der Skills sein. Sich um die Thematik zu kümmern, kann aus Gründen der Orientierung am Konzept der Lebensweltorientierung geschehen. So können neue Zielgruppen angesprochen werden. Auch die Sozialisierung zu Stichworten wie Respekt, Aushandeln, Kompromissfähigkeit kann (allgemein mit Spielen) gefördert werden.
Beim Anbieten der Angeboten gibt es verschiedene Möglichkeiten: Es können „GamerInnenlizenz“ für Jugendliche für Übernahme von Verantwortung ausgegeben werden. Begleitete Spielangebote können während Öffnungszeiten aber auch als separierte Events offline oder online angeboten werden. Die Rolle Jugendarbeit kann sich einzig auf den „Provider“ beschränken. Oder es könnte gar eine Onlinepräsenz (Aufsuchend Online) angeboten werden. Weiter gibt es Möglichkeiten am Rande der Gamethematik Hardware zu konstruieren: Via Rasperry-Pi eine Konsole kombiniert mit einem Magicmirror. Softwaretechnisch könnten einfache Games programmiert werden (Bsp: https://scratch.mit.edu/)
Dabei kann es Sinn machen Kontakt zu den Eltern herzustellen. Beispielsweise um Aufzuklären und so das Generationen-Verständnis zu fördern. Oft machen auch Elternbriefe mit der Info über Turniere & Spiele und Altersgrenzen. Je nach Auftrag können sogar Elternweiterbildungen (Erwachsene Spielen) angeboten werden.
Nutzungsregeln machen folgende Sinn: Bezüglich Kultur einen freien Zugang (Separat ausserhalb von- und Integriert in Treffangebote) anzubieten. Bei der Altersgrenze Haltung zeigen und je nachdem filtern, aber nicht moralisieren (interesseiert nachfragen). Im Umgang ist es wichtig (Mit Jugendlichen) Nutzungszeiten, Regeln, Sorgfältiges Handhaben der Hardware festzulegen. Dabei immer im Auge behalten damit es nicht zu einem reinen Konsum-Angebot verkommt. Dies ist möglich indem man immer einen möglichst hohen Partizipationsgrad anstrebt. Dabei kann auch der Umgang mit Konflikten kann mit Spielen gut geübt werden. Dabei kann die Sozialisation zu Hause im Widerspruch zum Jugendschutz und der Nutzungsmöglichkeiten in sozialen Institutionen stehen. Dies sollte die offene Jugendarbeit als Chance und nicht als Risiko verstehen.
Bezüglich Infrastruktur und Räumlichkeiten ist nicht zu unterschätzen was an Hard-/Software und Wissen dazu vorhanden sein muss. Auch sind Anschaffungen of mit einigen Kosten verbunden, sowie die Hardware und Games schnell wieder veraltet. Je nachdem kann man erreichen, dass Jugendlichen einen Teil der Infrastruktur beisteuern. Ein schneller Internetzugang sowie Wlan unterstützen das Reibungslose Funktionieren des Angebots. Bei der (Raum)Gestaltung des Angebotes lohnt es sich einen hohen Miteinbezug der Jugendlichen zu erreichen.
Aktuell werden vor allem folgende Spiele von Jugendlichen nachgefragt: FIFA (& andere Sportspiele), Minecraft, Fortnite & Steep. Ausserhalb des Jugendschutzes werden oft GT, Fortnite, CoD gewünscht.
Die Kurzzusammenfassung zu den verschiedenenen OpenCon19 Themen finden sich hier:
Weiterführende Links zu Games:
Pädagogische Seiten
https://www.spieleratgeber-nrw.de/Minecraft.3093.de.1.html
https://bupp.at/
https://medienprofis.projuventute.ch/Die-Welt-der-Games.3563.0.html
https://www.medienpaedagogik-praxis.de/
Leitfaden:
Games Programmieren:
https://scratch.mit.edu/
Senioren Zocken: https://www.youtube.com/channel/UCLwZDUuQ7HpVA-QBE9fFdhQ
Foto: FG Digitale Medien DOJ/AFAJ