Was ein Podcast ist muss heute den meisten Leuten nicht mehr erklärt werden. Diese Technologie hat sich mittlerweile so weit verbreitet, dass kaum noch eine Fernsehsendung oder ein Radiobeitrag existiert, welche/r NICHT in einen Podcast umgewandlet wird und danach irgendwo im Netz abrufbar ist.

In diesem Beitrag geht es daher eher um den Konsum von Podcasts. Ich versuche aufzuzeigen, welche verschiedenen Wege es gibt um Podcasts zu konsumieren und was die Vor- bzw. Nachteile dieser Wege sind.

Da die Inhalte dieses Blogs auch für technisch weniger versierte Personen gut verständlich sein sollen, möchte ich dennoch mit einer kurzen Begriffsklärung beginnen.

Podcasting bezeichnet das Produzieren und Anbieten abonnierbarer Mediendateien (Audio oder Video) über das Internet. Das Kofferwort setzt sich aus der Markenbezeichnung iPod für einen tragbaren MP3-Spieler und Broadcasting zusammen. […]

Podcasts sind vergleichbar mit Radiosendungen, die auch unabhängig von den Sendezeiten angehört werden können. Handelt es sich um Fernsehbeiträge oder anderes Videomaterial, das auf diesem Weg verbreitet wird, spricht man von Vodcast, Vidcast oder inzwischen meistens von einem Video-Podcast.

via Wikipedia

Wer sich für geschichtliche Hintergründe und/oder technische Details interessiert, kann sich gerne die Wikipediaseite über Podcasting genauer anschauen.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt dieses Beitrags. Podcasts die einmal produziert worden sind und als fertige Mediendateien im Internet stehen können auf sehr unterschiedliche Arten konsumiert werden. Ich werde die drei meist verbreiteten Konsumtypen und ihre Konsumlösungen genauer umschreiben.

 

1. Der Gelegenheitskonsument

Dieser Konsumtyp zeichnet sich dadurch aus, dass er/sie eigentlich keine Lust auf regelmässige Podcasts hat und sich auch nicht wirklich mit dem Thema befassen will. Meist wollen Gelegenheitskonsumenten nur eine Episode eines Podcast hören weil sie sich für das Thema des einzelnen Beitrags interessieren. Diese Art von Konsumenten werden oft durch Freunde und Bekannte oder durch die Massenmedien auf eine bestimmte Folge eines Podcasts aufmerksam gemacht. Wie zum Beispiel in diesem Blog auch schon geschehen.

Konsumlösungen:

  • Am einfachsten lässt sich eine einzelne Podcastfolge auf der Website des Podcastanbieters konsumieren. Beinahe alle Podcasts bieten in irgendeiner Form die Möglichkeit, die Episoden direkt über den Webbrowser anzuhören. Oft geschiet dies mit Hilfe eines auf der Website verfügbaren Players der die einzelne Folge abspielt.
  • Falls der direkte Konsum über die Website nicht funktionieren sollte, kann man in den meisten Fällen die Episode als .mp3 Datei downloaden und diese danach auf dem Computer abspielen.
  • Falls man über ein Gerät der Firma Apple verfügt hat man noch die Möglichkeit, sich eine einzelne Folge in der iTunes Bibliothek zu suchen und anzuhören. Da Podcasts aus geschichtlichen Hintergründen stark mit der Firma Apple verbunden sind, wird fast jeder Podcast in iTunes aufgeführt und kann auch darüber konsumiert werden. Dabei ist es egal, ob es sich um das Computerprogramm iTunes handelt oder lediglich die App Names iTunes, welche auf den iPhones, iPod Touches und den iPads vorhanden ist. Über die Suchfunktion in iTunes wird der Podcast in der Regel sehr schnell und einfach gefunden. (ACHTUNG: Beim mobilen Anhören über ein Smartphone ohne WLAN werden relativ viele Daten über das Mobilfunknetz geladen, was je nach Mobil-Abo zu hohen Kosten führen kann.)

Vorteile:

Keine, oder nur sehr wenige technische Vorkenntnisse erforderlich. Man kann sich beim Konsumieren auf die Themen beschränken die einem wirklich interessieren.

Nachteile:

Keine automatische „Auslieferung“ der neusten Episode eines Podcasts. Falls man sich mit mehr als einer Folge befassen will und regelmässig über neue Episoden informiert werden will ist dies sicher die falsche Lösung.

 

2. Der Sammlertyp und Archivar

Diesem Konsumtyp ist es wichtig, alle Episoden eines Podcasts zu speichern und für sich und/oder die Nachwelt zum erneuten Konsum zu erhalten. Sammler und Archivare haben oft eine klare Vorstellung davon, was sie sammeln wollen. Sie kennen die bestehenden Podcastangebote meist sehr gut und sind oft auf der Suche nach neuem Material zum Sammeln. In der Regel sammelt dieser Konsumtyp mehr, als er effektiv konsumiert.

Konsumlösungen:

  • Das iTunes Logo

    iTunes. Eigentlich muss man zu diesem Typ nicht mehr sagen. iTunes als Computerprogramm ist das Sammlerwerkzeug schlechthin. Die meisten Podcasts sind darin schon verzeichnet und das Programm kümmert sich nach dem Abonnieren eines bestimmten Podcasts bei Bedarf automatisch darum, dass alle neuen Episoden heruntergeladen werden und auf dem heimischen Rechner angehört werden können. Alle gespeicherten Folgen können, bis die Festplatte voll ist, archiviert werden. Für diesen Konsumtypen eignet sich ausdrücklich nur das iTunes Computerprogramm und nicht die App auf den mobilen Apple Geräten. Die mobile App läd nichts automatisch herunter und eignet sich auch aufgrund der Speicherbegrenzung der mobilen Geräte nicht für ein dauerhaftes Archiv.

  • Andere Podcastprogramme für den Computer. Kenne ich zwar nicht, soll es aber geben. Empfehlungen dazu, gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag.

Vorteile:

Alle Episoden werden chronologisch gespeichert und können jederzeit und unabhängig von Internetverbindungen nochmals angehört werden. Einzelne Folgen können auf mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets synchronisiert werden. Damit spart man sich den mobilen Datenverkehr und kann die Podcasts dennoch unterwegs konsumieren.

Nachteile:

Braucht mit jeder gespeicherten Episode mehr Speicherplatz. Das kann schon mal viel, bis sehr viel, werden.

 

2. Der ultramobile Hipster

Wenn ihr, wie ich, zu den Typen gehört, denen das Smartphone schon fast mit der Hand verwachsen ist und die oft und viele Informationen mit ihrem Gerät konsumieren, dann gehört ihr zu den ultramobilen Hipstern. Diesem Konsumtyp ist es wichtig, dass alles was seinen täglichen Informationsbedarf decken kann über sein Smartphone oder Tablet läuft. Es geht darum alles, möglichst immer und überall verfügbar zu haben. Das die Geräte in der Hand auch noch telefonieren können wird dabei langsam zur Nebensache. Was konsumiert wurde ist vorbei und soll so schnell wie möglich Platz machen für Neues, schliesslich ist Speicherplatz auf den mobilen Geräten äusserst beschränkt.

Konsumlösungen:

  • Es soll bei diesem Konsumtyp Leute geben, die wirklich noch mit iTunes und anderen Computerprogrammen arbeiten und sich alles auf ihre mobilen Geräte synchronisieren. Allerdings ist dies eine aussterbende Art, da eine tägliche Synchronisation mit dem heimischen Rechner oft zu technischen Problemen führt, die sich eigentlich niemand antun will.
  • Die iOS App Instacast

    Die grosse Masse an ultramobilen Hipstern hat sich längst von einer Synchronisation mit dem Computer verabschiedet und benutzt zum Konsumieren von Podcasts spezielle Apps für Smartphones. Diese Apps können, ähnlich wie iTunes auf dem Computer, Podcasts finden und in der App abonnieren. Neue Episoden werden wahlweise automatisch oder von Hand ausgewählt und auf das mobile Gerät geladen. Oft haben diese Konsumenten einen sehr grossen Datenplan beim Mobilfunkanbieter ihrer Wahl und können so die WLAN Hotspots dieser Welt links liegen lassen wenn es sein muss.

    App Empfehlungen für iOS: Instacast, Podcaster, Pocket Casts
    App Empfehlungen für Android: Pocket Casts, (Aus Mangel an Testgeräten kann ich leider keine weiteren Apps angeben. Weitere Empfehlungen gerne in den Kommentaren.)

Vorteile:

Maximale Freiheit durch Unabhängigkeit von Computer und Browser. Einfache Handhabung durch sehr gut designte Apps. Neuste Podcastfolgen immer und überall verfügbar.

Nachteile:

Je nach Benutzung viel Datenverkehr über das Mobilnetz, was zu hohen Kosten führen kann. Ein gewisses technisches Grundverständnis ist Voraussetzung. Vor allem dann, wenn die App den gesuchten Podcast nicht findet und man ihn manuel eintragen muss.

 

The End

Als abschliessende Worte bleibt mir noch zu sagen, dass diese Aufstellung mit einem kleinen Lächeln um die Lippen gelesen werden sollte und sich natürlich auch Hybriden aus den beschriebenen Konsumtypen ergeben können.

Die rasante Entwicklung im Bereich des Mobile Computing ermöglicht es uns allen, unseren ganz individuellen Weg zu beschreiten und die technischen Lösungen zu finden, die sich am besten mit unserem Lebensstil decken. Dies ist nicht nur bei Podcasts so, kann aber anhand dieses Beispiels gut skizziert werden.

Und nun, happy Podcasting!

Pin It on Pinterest