Und plötzlich sind alle nur noch Online. Ich bin über meine Online-Kanäle mit vielen Jugendarbeitsstellen in Kontakt und habe so einen kleinen Einblick, was bei euch online so passiert. Seit dem alle Jugis geschlossen sind, sehe ich begeistert, wie ihr auf die neue Situation reagiert. Mit diesem Post möchte ich aufzeigen, wie wir bei meiner Arbeitsstelle auf die Situation reagieren. Da ich inzwischen in der stationären Arbeit tätig bin, unterscheiden sich die Herausforderungen, aber ich denke, bei vielem können wir voneinander profitieren.
Lasst uns teilen!
Den folgenden Text habe ich 1:1 in ein GoogleDocs kopiert. Ihr seid eingeladen eure Inputs und Ergänzungen darin festzuhalten. Ich versuche von Zeit zu Zeit zu konsolidieren. Das Endprodukt werden wir als “Creative Commons” auf unserem “Leitfaden Digitale Medien in der OKJA” veröffentlichen.
Nun also zum Wesentlichen:
Situation
Wir sind eine stationäre Jugendgruppe mit 8 Kinder/Jugendlichen. Die Kids sind bei uns in freiwilliger Platzierung. Daher wurde ihnen freigestellt die Coronazeit, da zu verbringen, wo sie wollen. Einige der Kids haben sich dazu entschieden Zuhause zu sein. Wir haben uns überlegt, wie wir den Gruppenzusammenhalt und den Kontakt zu den Kids, die zu Hause sind, aufrechterhalten können . Die Idee ist einen Discord Server zu starten. Hier einige Überlegungen dazu:
Was ist Discord?
Schaut es euch an, versucht es selbst.
Warum Discord?
- Eine Mehrzahl der Gruppe nutzt Discord schon. Die Anwendung wird vor allem dazu genutzt, um sich während dem Gamen miteinander zu unterhalten.
- Wir können bei Discord dabei sein, ohne unsere Telefonnummern oder E-Mail-Adressen zu nutzen.
- Discord erlaubt Einzelchats und Gruppenchats und Räume in denen man sich per Audio unterhalten kann.
- Als Admin kann man viele Berechtigungen einstellen.
- Man kann Discord über ein Programm am Rechner, über jeden Webbrowser und alle Mobilen Geräte nutzen.
- Discord ist Open Source
Wo lade ich es runter?
https://discordapp.com/download
Wie geht es weiter?
Wir richten das ganze Mal ein und werfen uns ins kalte Wasser. Jemand übernimmt die Projektleitung / Support und kümmert sich um die Einrichtung der Applikation.
Bis jetzt sind verschiedene Chanel eingerichtet.
Allgemein: Austausch Kanal für allgemeines Hallo
Regeln: Wir besprechen und bestimmen gemeinsam Regeln zur Nutzung
Information: Verlässliche Information zur Krise. (hier können wir uns auch indirekt an die Eltern richten, die es vielleicht nicht schaffen, die richtigen Information zu finden)
Wir machen „learning by dooing„ reagieren darauf wie sich die Sache entwickelt.
Unterhaltung/Spass: Hier posten wir lustige Sachen. Und Sachen, die man Zuhause zur Unterhaltung machen kann.
Fragen/ offene Punkte
(Bei Fragen und Bedenken schreibt die doch hier unten rein:)
- Da wir alles sehen, was sie posten, kann eigentlich nicht viel schiefgehen.
- Was aber sein kann, ist, dass wir ihnen die Möglichkeit geben untereinander zu Chatten. (können Sie allerdings auch mit anderen Apps)
- Es kann sein, dass es ein Chaos gibt und wir den Überblick verlieren
- (Eltern müssen informiert werden.)
- Einige der Kids haben Discord wahrscheinlich noch nicht. Jemand müsste schauen, dass sie es installieren und es ihnen grob erklären.
Methodische Gedanken, Vorgehen
Aktive Kontaktaufnahme von uns:
- Bezugspersonen vereinbaren mit ihren Kids, wann sie sich treffen, um kurz auszutauschen. Themen ansprechen, erinnern, motivieren.
- Wir versuchen eine Zeit abzumachen, um alle zu treffen. Im Sinne eines Tagesrückblickes, oder als Tagesplanung.
- Wir versuchen “lustiges” online zu organisieren. Irgendwelche Quizze, Rätsel, Vorlesen oder so. (dazu unten eine Ideenliste)
Passive Kontaktaufnahme:
- Informationen zur Verfügung stellen. Aktualitäten zu Corona oder Hilfreiches wie Spiele, Lerntools, Handwaschanleitungen
Kontaktaufnahme von ihnen:
- Sie kontaktieren uns mit Fragen, aus Langeweile, usw.
- Sie kontaktieren uns wegen eines Notfalls
Wie stehen wir zur Verfügung? Wer steht wem zur Verfügung?
Stehen alle Teamler allen zur Verfügung? Wer ist wann online?
Wichtig ist, dass die Kids wissen, was sie von uns erwarten können. Vor allem dann, wenn es zu einer Krise kommt. Vermeiden wollen wir, dass sich ein Kind auf uns in Discord verlässt und von uns niemand da ist. Oder das sich in einem Fall die Kids bei einer Person “Privat” meldet, wären eine andere auf “Piket” ist.
Journal
Ich empfehle die Einführung eines Online-Journals. Darin wird festgehalten, wer mit welchem Jugendlichen Kontakt gehabt hat. Dazu macht es Sinn, kurz die Themen festzuhalten, die angesprochen wurden und allfällige Pendenzen, die sich aus dem Kontakt ergeben haben.
Ich schlage vor, hier Kontakte festzuhalten die über ein “hallo wie gehts” herausgehen. Denkt daran nicht “zu Persönliches” reinzuschreiben.
Veröffentlichungsplan
Macht einen Plan wer, wann was posten möchte. Denkt daran, dass Challenges ausgewertet oder prämiert werden wollen. Tragt alles in einen Plan ein, damit nicht alles auf einmal und dann wieder lange nichts kommt.
Ideen
(Ideensammlung was man umsetzen/ anbieten könnte)
Soviel steht bis jetzt. Jetzt sind eure Fragen, Anregungen und Ideen gefragt. Bitte nutzt die Kommentare und das verlinkte Dokument.
Bleibt gesund und zufrieden!
Laurent