Das Spielen von Games ist mittlerweile nicht nur ein wichtiges Hobby von Jugendlichen, sondern hat gesellschaftlich Relevanz. Dies weil der sich Schnitt der Spielenden weit über dem Jugendalter bewegt (über 30 Jahre), Spielerinnen keine Randgruppe mehr darstellen und bei dem aktuell erschienen Spiel „Destiny“ die Herstellungskosten mit 500 Millionen US-Dollar über denen des teuersten Hollywood Films („Avatar“ ca. 400-450 Millionen US-Dollar) liegen (www.sueddeutsche.de).
Bereits vor einem Jahr schrieb ich darüber in einem Blogartikel (Der Konsum Jugendlicher von elektronischen Spielen und der Umgang damit in der Offenen Jugendarbeit). Mittlerweile ist ein Papier dazu erarbeitet worden, welches die Thematik etwas detaillierter ausleuchtet (Handlungsempfehlung – Umgang mit elektronischen Spielen in der Jugendarbeit). Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte:
Wichtig ist, unvoreingenommen an die Spiele und die Spielenden heranzutreten. Das Spielen ist ein wichtiges Hobby, in welchem Jugendlichen ernst genommen werden wollen. Ein grundlegendes Wissen über elektronische Spiele und das Kennen der wichtigsten Begriffe ist hilfreich, jedoch nicht zwingend. Über eigene Recherchen (z.B. auf Youtube) oder die Jugendlichen selbst, ist es möglich sich das nötige Wissen anzueignen. Die AdressatInnen finden es meist spannend Erwachsenen über die Gamewelt erzählen zu dürfen und wissen über aktuelle Trends gut Bescheid. Mit moralisierenden Kommentaren (Bsp. „du spielst viel zu viel“ oder „du spielst viel zu brutale Spiele“) lässt sich meist wenig konstruktives erreichen. Über Fragen (Bsp. „Wie gewinnt man in diesem Spiel?“) funktioniert es oft besser Spielende zum Reflektieren des eigenen Konsums anzuregen. Wichtig ist, man gibt den Spielenden zu verstehen, dass einem ihr Spielverhalten nicht egal ist und man Interesse an ihrer Freizeitaktivität hat. Dabei empfiehlt es sich natürlich, auch selbst Spiele auszuprobieren.
Für das Spielen im Jugendtreff zeigt meine Erfahrung, dass es Sinn macht mit den Jugendlichen bereits im Vorfeld Regeln (Bsp. Spielzeiten, -Regeln, wer organisiert?) zu definieren. Dabei sollten Jugendlichen die Spiele selber auswählen können, die PEGI-Richtlinien sollten jedoch eingehalten werden. Eingebunden in ein Projekt und mit Unterschrift der Eltern kann man evtl. auch Spiele ausserhalb der Altersgrenze spielen. Sinnvoll ist sicherlich auch nur Spiele zu spielen, die man gemeinsam spielen kann. Ausserdem ist es nicht schlecht, wenn eine Konsole nicht permanent (bsp. in einem offenen Raum) verfügbar ist. So müssen sich die Jugendlichen selbst organisieren und es gibt für sie vielleicht Möglichkeiten, selbstverwaltet das Angebot zu nutzen, indem sie ausserhalb der Treffzeiten ein
Spielturnier unter Freunden organisieren.
Das (gemeinsame) Spielen ermöglicht positive Erfahrungen, Fähigkeiten (Toleranz, Teamgedanke, Kommunikation) und das Erlernen von Medienkompetenzen. Dabei ist aber auch zu bedenken, dass übermässiger Konsum Gefahren bergen kann, wie z.B. zuwenig Schlaf, die Vernachlässigung von schulischen Pflichten, oder sozialen Kontakten.
Weitere Infos zu elektronischen Spielen und dem Umgang damit:
www.bupp.at – Eine weitere Spieledatenbank mit pädagogischer Bewertung
www.spieleratgeber-nrw.de – Spieledatenbank mit pädagogischer Bewertung
www.jugendundmedien.ch – Aktuelle Infos zu Jugend und Medien
www.pcgames.de – Videos, Bilder und allgemein Infos zu allen Spielen
www.pegi.ch – Offizielle Seite der PEGI
Quelle Bilder
www.schau-hin.info