Ab welchem Alter dürfen die Kinder das Internet frei durchsuchen? Soll die Jugendarbeit den Internetzugang einschränken?
Ein „googleage“, also eine Altersempfehlung zur totalen Freiheit, kann ich nicht abgeben. Wie frei sich das Kind im Internet bewegen kann ist davon abhängig, wie das Kind mit den Risiken umgehen kann und wie es begleitet wird.
In den goldenen Regeln von www.jugendundmedien.ch wird die 3-6-9-12 Faustregel propagiert. Kein Bildschirm unter 3 Jahren, keine eigene Spielkonsole vor 6, kein Internet vor 9 und kein unbeaufsichtigtes Internet vor 12. Eine gelegentliche Nutzung ab dem dritten Lebensjahr ist aber möglich, darf nicht unbeaufsichtigt erfolgen und vor allem kein fester Bestandteil des Tagesablaufs sein. Fotoalben und Videotelefonie sind Beispiele für einen solchen Gebrauch.
Durch die Entwicklung von Spielkonsolen und Handys ist der freie Zugang zum Internet schon früh möglich. Gerade deshalb empfehle ich eine gute Begleitung der Kinder. Und dass die Eltern im Gespräch mit den Kindern bleiben um schwierige Situationen besprechen zu können.
Den Internetzugang einzuschränken ist nicht einfach, und nicht immer sinnvoll. Eine Möglichkeit der Steuerung besteht darin, die Kindern verschiedene Geräte nutzen zu lassen: Das Smartphone hat nur über WLAN Zugang zum Internet, kein Flatrate-Abo. Das Tablet zu Hause ist mit Games bestückt und hat einen beschränkten Internetzugang. Und dann steht noch ein Computer im Haus zur freien Internetnutzung. Dieser ist für alle einsehbar aufgestellt.
Jugendarbeit
In der Jugendarbeit bestehen wenige Einschränkungen. Ich empfehle, das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen. Dies ist ein Türöffner für Gespräche. Du erfährst so, auf welche Art die Jugendlichen kommunizieren, was ihnen wichtig ist und was sie stört. Wenn die Kids sich durch ihre Gerätenutzung isolieren oder grenzwertige Inhalte besuchen, werden sie darauf angesprochen.
Welche Erfahrungen machst du in deiner Arbeit? Wie gehst du das Thema an? Schreibe doch einen Kommentar mit Tipps für andere Jugendarbeitende.
Orientiere dich an eurer Haltung der Jugendarbeit: Gewaltverherrlichung und Sexismus werden nicht toleriert. Der Datenschutz soll eingehalten werden. Es dürfen nur Bilder von sich selbst gepostet werden. Alles Andere bedarf des Einverständnisses der abgelichteten Personen.
Das Internet ist eine wichtige Kommunikations- und Informationsmöglichkeit der heutigen Zeit. Verbieten lohnt sich nicht, darüber sprechen und mitmachen aber schon.