„Finde Esmeralda“ ist ein Smartphone-gestütztes Stadtspiel für Jugendliche in Winterthur. Das Spiel ist eine Initiative der Jugendinfo Winterthur und wurde in ihrem Auftrag von der Tatenträger GmbH realisiert. Realität und Fiktion, Online und Offline verschmelzen im Rätsel um Esmeralda zu einem interaktiven Abenteuer. Gleichzeitig bringt das Spiel Jugendliche in persönlichen Kontakt mit wichtigen Jugendangeboten in Winterthur. „Finde Esmeralda“ steht im Apple Store zum Download bereit: www.esmeralda.ch
Esther Burri hat sich mit Rafael Freuler (Mitinhaber von tatenträger.ch) über „Finde Esmeralda unterhalten.
Wie entstand „Finde Esmeralda“:
Die Idee zu finde Esmeralda ist zusammen mit Priska Zimmermann im Rahmen der Jugendinfo Winterthur und mit einem Jugendlichen (Arthur Stenske) entstanden. Priska Zimmermann hat im Frühjahr 2012 beobachtet, dass immer mehr Jugendliche ein Smartphone haben und wollte darauf als Jugendinformation reagieren. Daraus entstand die Idee ein Spiel für die Jugendinfo zu entwickeln.
Wie wurde die Idee konkretisiert? Gab es spezielle Herausforderungen?
Zusammen mit Arthur Stenske hat Tatenträger im Sommer 2012 verschiedene bestehende Smartphone Spiele evaluiert und überlegt, wie das Spiel funktionieren könnte. Aufwändige 3D Grafiken hätten das Budget gesprengt und sind zudem auf dem kleinen Smartphone nicht wirklich attraktiv zum Anschauen. Daraus ist die Idee entstanden, das Personal der einzelnen Institutionen direkt ins Spiel einzubeziehen. Anstatt die Inhalte über das Smartphone aufwändig zu vermitteln, lernen die SpielerInnen im Spiel die Institutionen direkt und persönlich kennen. Das App übernimmt dabei Brückenfunktion: Es ermöglicht es selbständig das Spiel zu spielen und auf eigene Faust die verschiedenen Orte zu entdecken.
Wie viel Zeit verging seit der Idee Formulierung und der herunterladen können der App?
Ungefähr 18 Monate
Wer soll die App nutzen? Welche Ziele verfolgt ihr mit der App?
Das App richtet sich an Jugendliche vor allem im Alter von 13-16, kann aber auch von Erwachsenen gespielt werden. Ziel des Spiels ist es, die Hemmschwellen der Jugendlichen zu senken, damit sie die beteiligten Jugendangebote eher nutzen. Durch das Spiel lernen die Jugendlichen innerhalb von 2-3 Stunden zehn Angebote persönlich kennen. Sie entdecken die Angebote spielerisch und sprechen mit dem Personal. Die Jugendangebote bekommen mit „Finde Esmeralda“ so einen direkten Kontakt zu Jugendlichen – vor allem auch solchen, die sonst vielleicht nie den Weg dorthin gefunden hätten.
Was braucht es, damit die App genutzt werden kann?
Um das Spiel zu spielen, braucht es ein Smartphone und einen Facebook-Account.
Falls eine Jugendarbeitsstelle solch eine App lancieren will, was braucht sie dafür?
Das Spiel eignet sich für die Öffentlichkeitsarbeit und Image-Pflege von Einrichtungen, die sich an Jugendliche richten. Es braucht also rund 10 Einrichtungen, die Interesse haben persönliche Kontakte zu neuen Jugendlichen zu knüpfen. Dann muss die Geschichte zu „Finde Esmeralda“ für diese Institutionen angepasst werden. Dazu ist es sinnvoll mit einem lokalen Jugendtheater oder Theatergruppe zusammenzuarbeiten, um die nötigen Inhalte zu generieren.
Spannend und wichtig bei solchen Projekten ist ja auch die Evaluation, darum würde ich zum Schluss gerne wissen, anhand welcher Kriterien ihr den Erfolg der App, beziehungsweise deren Zielerreichung messt?
Die Evaluation beinhaltet sowohl Handlungs- als auch Wirkungsziele. Handlungsziel war es mindestens 500 SpielerInnen zu finden. Bis heute sind es über 1000, das Ziel würde als bei Weitem übertroffen. Die Wirkung wird noch untersucht. Es geht dort darum zu ermitteln, ob die Jugendlichen tatsächlich einen Bezug zu den beteiligten Institutionen entwickeln und ob es die Hemmschwelle senkt diese zu nutzen.
Aktuell macht die HSLU eine Evaluation (Abschluss Ende Dezember) detaillierte Auswertungsinformationen können dann bei Rafael Freuler nachgefragt werden.